Ein Klavierabend mit der japanischen Pianistin Makiko Nishikaze war in doppelter Hinsicht ein Erfolg.
Ihre beeindruckende Darbietung wird Musikkennern noch lange in Erinnerung bleiben und für die Polio-Aktion des Rotary Clubs Wedel kamen 265 Euro zusammen.
Beim sechsten Konzert der Reihe „ars secumaris“ waren Wedels Stadtpräsidentin Sabine Lüchau und Dr. Bernd Dous unter den mehr als 70 Gästen. Der Präsident des Wedeler Rotary Clubs freute sich, dass der Holmer Secumar-Chef Jan-Ulrich Bernhardt für die Aktion „Kampf gegen Kinderlähmung“ sammelte.
In die musikalische Welt der Makiko Nishikaze führte Michael Schröder ein. Der Chef der Musikschule der Stadt Wedel bezeichnete die Kompositionen als „sehr persönliche Musik“, die von großer Klarheit geprägt sei. „Jeder Ton hat seinen Platz“, erläuterte er. Oft müsse der Zuhörer warten, er frage sich „Wann kommt der Ton?“. Es sei eine Besonderheit, dass die Zuhörer Komponist und Interpreten in Personalunion erleben könnten. „Wir sind gemeinsame Zeitgenossen dieser Musik“, sagte Schröder.
Dass Nishikaze in der Tat ihre eigene musikalische Sprache hat, erlebten die Zuhörer in unterschiedlicher Weise. Ihre Kompositionen „Shades“, die zwischen Oktober 1995 und November 1996 entstanden, haben etwas meditatives, puristisches, zu dem nicht jeder Hörer Zugang findet.
Wer sich nicht in die Welt der Nishikaze-Komposition verlieren konnte, wurde dennoch im Herzen erreicht. Auf dem Programm stand außerdem Musik von Johann Sebastian Bach, die erst im Original, dann in einer Interpretation geboten wurde. „Ich wollte das Original nicht zerstören“, erläuterte sie ihre Bearbeitung von „Allein Gott in der Höh sei Ehr`“. Und das tat sie auch nicht, sondern bewies, dass sie eine Pianistin mit kraftvoller Präsenz, gepaart mit Klarheit und Zartheit, ist.
(Andrea Stange)