Komme ich mit meiner aufgeblasenen 275 N Schwimmweste überhaupt in eine Rettungsinsel, die ist doch so sperrig?

Es ist immer schwer in eine Rettungsinsel hineinzukommen. Allerdings gibt als Verbesserung Einstiegsrampen, die das Einsteigen enorm verbessern. Hat man dann noch einen Eingang, der entsprechend groß geschnitten ist, dann sollte das Einsteigen auch für ungeübte Personen machbar sein.

Kann ich die Automatik abschalten, wenn ich paddle, und wieder anschalten wenn ich segeln möchte?

Ja, können Sie. Vorausgesetzt Sie haben eine Rettungsweste mit einer SECUMATIC 3001 S oder SECUMATIC 4001 S Aufblasvorrichtung. Hierfür haben wir je eine Automatiksperre im Programm. Durch die Verwendung der Automatiksperre wird die Funktion der automtischen Aufblasvorrichtung auf einen halb-automatischen Betrieb beschränkt.Das heißt, die Rettungsweste wird nicht mehr automatisch beim Eintauchen ins Wasser aktivieren, sondern erst, wenn Sie an der Handauslöseleine ziehen.

Wichtiger Hinweis: Der Einsatz einer Automatiksperre ist in bestimmten Anwendungsszenarien sehr sinnvoll und erhöht dabei die Sicherheit für den Träger der Rettungsweste. Rettungswesten werden allerdings als Persönliche Schutzausrüstung durch eine externe, akkreditierte Prüf- und Zertifizierungsstelle geprüft und zugelassen. Wenn eine voll-automatisch aufblasbare Weste in einen anderen Betrieb umgeschaltet wird, entspricht die Rettungsweste u. U. nicht mehr den zugelassenen Baumustern. Daher sind in diesem Falle dringend die beigefügten Warnhinweise zur Verwendung einer Automatiksperre zu beachten.

 

Welche Patrone brauche ich für eine SECUMATIC 3001 S?

Je nach Rettungsweste, Schwimmkörpertyp und -größe wird eine besondere Patronengröße benötigt. Auf dem Schwimmkörper der SECUMAR Rettungsweste bzw. an der Stelle, wo die Patrone eingeschraubt wird, ist immer das notwendige Gewicht CO₂ in Gramm (16g, 20g, 22g, 32g, 43g, 56g, etc.) angegeben. Wenn Sie uns diese Angabe nennen, wissen wir Bescheid.

Kann ich für eine SECUMATIC 3001 S jede Patrone verwenden?

Nein, dies ist nicht möglich. Nur SECUMAR Patronen sind mit sehr engen Fülltoleranzen für SECUMAR Westen geeignet. Mit anderen Fabrikaten riskieren Sie eine Unter- bzw. Überfüllung des Schwimmkörpers. Zudem ist auch das Patronen-Gewinde nicht standardisiert. Wenn Sie eine Patrone mit falschem Gewinde in die Aufblasvorrichtung einschrauben, riskieren Sie eine Undichtigkeit, da das Gas, dann u. U. durch das Schraubgewinde entweichen kann. Zudem haben wir die Patronen hinsichtlich der Gewindegänge auf unsere Aufblasvorrichtungen abgestimmt. Hiermit wird ebenfalls die Festigkeit der Patrone im Gewinde sowie die Dichtigkeit des Gesamtsystems beeinflusst.

Warum hat die Weste nur einen D-Ring?

Manchmal ist weniger mehr. Ein D-Ring bietet zusätzliche Sicherheit, weil man immer dann gesichert ist, wenn man sich in diesen Ring einpickt. Bei 2-D-Ring Systemen besteht die Gefahr, dass man sich im Eifer des Gefechtes nur in einem D-Ring einhakt und das System dann funktionslos ist, weil es die Gesamtfestigkeit nicht aufbringt. Bei SECUMAR ist der D-Ring und der zentrale Clickbeschlag (Frontverschluss) als Einheit zu sehen, das die notwendigen Festigkeiten aufnimmt.

Der SECUMAR-Clickbeschlag 50 mm kann die komplette Kraft aufnehmen und ist somit Teil des nach DIN EN ISO 12401 zertifizierten integrierten Harness-Systems.

Die DIN EN ISO 12401 ist die gültige Norm für Sicherheitsgurte und Sicherheitsleinen (Kleine Wasserfahrzeuge). In Rettungswesten integrierte Harness-Systeme werden separat nach dieser Norm zugelassen. Eine entscheidende Prüfung darin besteht aus einem dynamischen Fallversuch, bei dem der Harness einem 100kg schweren Prüfgewicht (Torso) angelegt wird und in einem bestimmten Winkel aus 2 m Höhe in eine Sicherheitsleine fallengelassen wird. Dabei wirken auf das gesamte Harness-System ca. 1.000 kN (Kilonewton) oder etwa 1 Tonne Gewicht. Ob der menschliche Körper eine solche Last aushält, steht dabei auf einem anderen Blatt. Das System ist zumindest dafür ausgelegt – und das ist richtig so.

Wenn der zentrale Beschlag (Frontverschluss) diese Last nicht aushält, werden zwei D-Ringe benötigt, um ihn gewissermaßen zu überbrücken. Sie bieten in keinem Fall mehr Sicherheit.

Somit ist manchmal weniger mehr.

Wofür ist das Netzrückenteil eigentlich gut?

  1. Zum leichteren Anlegen der Weste.
  2. Zur besseren Kraftverteilung auf den Schultern und bei Zug auf den Lifebelt.
  3. Zum verbesserten Tragekomfort.

Was heißt eigentlich Harness?

Das “deutsche” Wort für Harness heißt “Lifebelt” und dies ist wiederum ein Wort, das es eigentlich gar nicht gibt. Wir haben uns für Harness entschieden, weil es die saubere englische Form für ein Sicherungsgurtsystem ist und wir unsere Rettungswesten auch in anderssprachige Länder liefern.

Rettet die Hundeschwimmweste auch meine Katze?

Wenn Ihre Katze das mitmacht, dann mag eine solche Weste ganz hilfreich sein. Konstruiert wurden unsere Hundewesten, damit man Hunde aber auch Katzen IM Wasser greifen kann. Am Fell ist das nur schwer möglich.

Mein Kind ist 1 Jahr alt, welche Weste empfehlen Sie? (Aufblasbar / Feststoff)

Dies ist eine der schwierigsten Entscheidungen. Unsere aufblasbaren Westen sind ab einem Körpergewicht von 15 kg geeignet, machen aber Probleme, wenn ein Kind mit Windeln ins Wasser fällt. Dies gilt selbstverständlich auch für Feststoffwesten, die wir schon von 5-15 kg im Programm führen. Hier gilt die Devise: Sie sollten schon in der Nähe sein, wenn Ihr Kind ins Wasser fällt. Die aufblasbare Weste wird sich im Wasser auslösen und Ihren Kleinen an die Oberfläche bringen. Der notwendige Auftrieb ist an der richtigen Stelle und bringt den Mund aus dem Wasser. In der Sonne auf dem Steg gerät der Kleine nicht so leicht ins Schwitzen wie mit einer Feststoffweste. Die Feststoffweste wiederum hat den Vorteil, dass sie eigentlich nicht kaputt gehen kann und keine Wartung benötigt. Dafür aber ist der Auftrieb sofort vorhanden, aber am ganzen Körper verteilt und schon deshalb nicht optimal.

Kann ich die Weste für meinen Sohn nicht etwas größer kaufen, dann kann er da reinwachsen? (statt Mini- Junior, oder Junior- Survival f. Erwachsene)

Davon ist sehr stark abzuraten. Dies hängt mit dem Halsumfang der Kinder zusammen. Bei einer Erwachsenenweste für ein Kind rutscht das Kind in den Schwimmkörper hinein. Ein ausreichender Abstand zur Wasseroberfläche ist nicht gegeben.

Hinzu kommt, dass der Leibgurt einer Rettungsweste für Erwachsene bei Kindern zu tief, nämlich unterhalb der Rippen liegen. Bei einem Sturz in den Harness könnte es zu Verletzungen der Wirbelsäule kommen.

Daher ist vom Tragen einer zu großen Rettungsweste unbeding abzuraten. Die Rettungsweste muss gut und sicher sitzen.

Kann die Weste bei Regen und Spritzwasser ungewollt von selbst auslösen?

Nein. Sie kann aber ungewollt auslösen, wenn die Weste über eine längere Periode hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist. Dann kann es schon einmal passieren, dass die Weste an einem schönen Sommertag auslöst. Abhilfe: nach einem starken Regen oder nach dem Törn die Tablette erneuern. Trocknen Sie die Westen zudem nicht in der prallen Sonne oder im geheizten Salon. Stattdessen hängen oder legen Sie die nassen Westen zum Trocknen unter die Persenning.

Wie muss ich meine Weste lagern?

Mehrere Möglichkeiten:

Auf dem Törn: Einsatzbereit oder besser immer am Mann/Frau. Viele Unfälle passieren beim Pinkeln.

Nach dem Törn: Trocken, dunkel und nicht zu warm und kalt. Ist die Weste richtig nass geworden, empfiehlt es sich, sie möglichst zum Trocknen im Cockpit unter der Persenning aufzuhängen. Dadurch kann vor allem die Automatikpille ordentlich trocknen.

Funktioniert der Notfunksender RT-B77 bei SCOUT Rettungswesten noch, da doch zum 01.02.2009 der geostationäre Satellitenscan der Notfrequenz 121,50 MHz und 243MHz des COSPAS/SARSAT Systems eingestellt wurde?

COSPAS-SARSAT ist keine Rettungsorganisation mit Möglichkeiten, Menschen in Not zu helfen. Die Aufgabe von COSPAS-SARSAT ist die Registrierung von Unfällen, den Ort des Unfalls zu lokalisieren und Helfer dort hin zu senden.

Diese Aufgabe hat COSPAS-SARSAT in der Vergangenheit auf den internationalen Notfrequenzen 121,500 und 243,000 MHz wahrgenommen. Seit dem Jahr 2009 wurde dieser Service eingestellt und COSPAS-SARSAT überwacht nur noch die für COSPAS-SARSAT reservierten Frequenzen 406,025 …406,076 MHz. Auch in der Technik hat sich einiges geändert.

So werden auf den „406 MHz-Frequenzen“ keine Dauersignale mehr gesendet sondern sehr kurze Datenimpulse (300 msek) im 1-Minuten-Takt (genauer ca. 52 Sekunden). Für Homing- (Zielfahrt-) Anwendungen ist dieses Signal somit völlig ungeeignet.

Bei einem Absturz eines Flugzeuges oder bei einem Schiffsunglück auf See ist es nötig, Helfer von „außen“ an die Unfallstelle heranzuführen. Und genau dies ist die Aufgabe von COSPAS-SARSAT.

Bei unserer Rettungsweste SCOUT mit Notsender RT-B77 handelt es sich um ein MOB (Man Over Board) System. Mann-über-Bord-Unfälle beginnen an dem Punkt, an dem die Möglichkeiten von COSPAS-SARSAT enden! Bei MOB-Unfällen sind die Helfer bereits am Unfallort, weil es sich um die eigene Schiffscrew handelt. Daher ist besonders wichtig, dass die Crew alarmiert wird und der Kontakt zum Opfer nicht abreist. Deshalb wird der Notsender RT-B77 automatisch mit dem Aufblasen der Scout Rettungsweste aktiviert und sendet ein kontinuierliches Notsignal aus. Der an Bord installierte MOB-Peiler RT-202 empfängt das Notsignal, alarmiert die Crew und zeigt die Richtung zum Opfer. Die Crew führt die notwendigen Manöver aus und beginnt die Zielfahrt zur Person im Wasser. Innerhalb kürzester Zeit kann die Person gefunden und geborgen werden.

COSPAS-SARSAT kann mit seiner 406-MHZ-Technik nichts zur Bergung eines MOB Opfers beitragen und ist auch nicht dafür vorgesehen, da:

  1. … das COSPAS-SARSAT-System keine Möglichkeit hat, die Schiffscrew zu alarmieren.
  2. … das 406 Signal für Homing völlig ungeeignet ist und so keine Zielfahrt zum Opfer durchgeführt werden kann.
  3. … die Positionsbestimmung (ohne GPS) viel zu ungenau ist, nicht aktualisiert wird und der Schiffscrew nicht zur Verfügung steht.
  4. … die Positionsbestimmung auch mit GPS zu ungenau ist und nicht aktualisiert wird (GPS Daten dürfen bisher nur im 20-Minutenrhythmus aktualisiert werden!).

 

Wie hoch ist die Tragkraft der Kajaks?

Das zulässige Gesamtgewicht ist auf dem DIN-Label aufgedruckt. Je mehr aufgeladen wird, desto mehr muss man durch Paddeln vorwärtsbewegen. Das gibt Mumm.

Ist die äußere Hülle auch separat erhältlich?

Ganz gleichgültig, welches Teil Sie als Ersatz benötigen. Wir können alle Ersatzteile liefern. Auch eine Außenhülle oder Innenhülle oder Sitzkissen.