Wie kann ich meine Rettungsweste desinfizieren?

Schon zu Zeiten der Vogelgrippe seit dem Jahr 2002, aber insbesondere seit Beginn der CORONA-Krise im Jahr 2020 erreicht uns häufig die Frage, wie man am besten seine Rettungsweste desinfiziert.

 

Aufblasbare Rettungswesten sowie Feststoffrettungswesten dürfen lediglich äußerlich mit Feinwaschmittel oder schwacher Seifenlauge gesäubert werden. Unter keinen Umständen dürfen dafür alkohol- oder lösungsmittelhaltige Reinigungsmittel oder sogar Desinfektionsmittel verwendet werden. Dies hat vor allem vier Gründe:

 

  1. Die meisten Desinfektionsmittel basieren auf Ethanol oder Isopropanol. Diese Alkohole besitzen die Eigenschaft, dass sie entfettend wirken. Wir verwenden jedoch bei aufblasbaren Rettungswesten an verschiedenen Stellen Fette oder Öle, um Ventile und Dichtungen abzudichten. Desinfektionsmittel wirken somit einer Dichtigkeit von Schwimmkörpern entgegen und beeinträchtigen damit die Funktion der Rettungsweste und gefährden somit die persönliche Sicherheit.
  2. Desinfektions- und Reinigungsmittel, insb. wenn sie Chlor enthalten, können mit Kunststoffen, insbesondere Polypropylen, Polyethylen und Polyvinylchlorid (PVC) reagieren und diese beschädigen. Alle diese Kunststoffe werden als Material bei Rettungswesten verwendet. Auch Desinfektionsmittel auf Basis von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, können mit Kunststoff reagieren und ihn beschädigen. Dabei kann es sich auch um äußerlich nicht erkennbare Beschädigungen wie beispielsweise eine Versprödung des Kunststoffes handeln. In allen Fällen wird die Funktion der Rettungsweste beeinträchtigt und damit die persönliche Sicherheit gefährdet.
  3. Die oben genannten Alkohole werden zudem dazu verwendet, Patch- und Klebeverbindungen oder auch Beschriftungen, wie wir sie bei Rettungswesten einsetzen, zu lösen. Sie können somit zu weiteren optischen Beschädigungen der Rettungswesten führen.
  4. Desinfektionsmittel können zudem die Farbechtheit von Stoffen beschädigen. Die Rettungswesten können damit bis zum vollständigen Farbverlust bleichen. Sie verlieren damit ggf. ihre Signalwirkung. Auch hierdurch wird die Funktion der Rettungsweste und somit die persönliche Sicherheit beeinträchtigt.

 

Insgesamt sollte von einer Verwendung lösungshaltiger Medien abgesehen werden, da Kunststoffe mit Lösungsmitteln reagieren und beschädigt werden können. Letztlich wird damit die persönliche Sicherheit gefährdet.

 

Aufblasbare Rettungswesten sowie Feststoffrettungswesten sollten lediglich mit Feinwaschmittel oder schwacher Seifenlauge gesäubert werden.Beachten Sie dazu die Pflegehinweise auf den Etiketten sowie in der jeweiligen Bedienungsanleitung.

 

Persönliche Schutzausrüstung

Grundsätzlich weisen wir darauf hin, dass Rettungswesten Persönliche Schutzausrüstung (PSA) sind. Das bedeutet, dass jede Person eine eigene Rettungsweste nutzen sollte. Hierbei geht es nicht primär darum, dass wir gerne jedem eine Rettungsweste verkaufen wollen, auch wenn wir sicherlich nichts dagegen hätten. Logisch. Aber primär geht es hierbei um Verantwortung sowie die sichere Verwendung von PSA. Jede Person ist für die eigene PSA verantwortlich. Dabei geht es um die korrekte Handhabung, das Einstellen auf den eigenen Körper sowie das Sicherstellen der Funktionssicherheit der eigenen PSA.

 

Wie kann ich meine alte Rettungsweste entsorgen?

Dispose your lifejacket

Eine SECUMAR Rettungsweste besteht ausschließlich aus Verbundstoffen, die zur Zeit nicht oder nur sehr schwer zu recyceln sind. Daher können Sie sie dem Restmüll zuführen. Enthaltene CO₂-Patronen bei aufblasbaren Rettungswesten, sonstige Metallteile oder Elektronikkomponenten sind jedoch separat zu entsorgen.

 

CO₂-Patronen = Metallverwertung

Gefüllte CO₂-Patronen in aufblasbaren Rettungswesten werden allerdings als gefährlicher Abfall eingestuft, da sie Druckgasbehälter sind. Um diese sicher zu entsorgen, entleeren Sie bitte die CO₂-Patronen und führen sie dem Altmetall-Abfall zu. Am einfachsten geht dies natürlich über das Aufblasen der Rettungsweste. Gleiches gilt für sonstige Metallteile, die falls möglich ebenfalls abgetrennt und der Metallverwertung zugeführt werden müssen.

 

Seenotleuchte und -sender = Elektroschrott

Sollten in Ihrer Rettungsweste elektronische Komponenten wie z. B. eine Seenotleuchte oder ein Seenotsender installiert sein, müssen diese als Elektroschrott entsorgt werden oder gemäß Angaben des jeweiligen Herstellers. Falls möglich sollten natürlich Batterien oder Akkus separat entsorgt werden.

 

Unterschiede bei den Kommunen in Deutschland

Die einzelnen Landkreise oder sogar Gemeinden in Deutschland handhaben die Entsorgung von Altmetall und Batterien sehr unterschiedlich. Im Zweifel erkundigen Sie sich daher bitte bei Ihrem örtlichen Recyclinghof.

 

Entsorgung beim Hersteller

Natürlich können Sie ihre alte Rettungsweste auch bei uns abgeben. Wir übernehmen dann gerne die fachgerechte Entsorgung für Sie.

 

Abfallschlüssel-Nummer (AVV)

Eine Abfallschlüssel-Nummer gemäß der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV-Nummer) existiert für Rettungswesten nicht.

 

Weitere Fragen

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen natürlich auch unter der Rufnummer 04103-1250, per E-Mail oder über unser Kontaktformular zur Verfügung.

Die Wahl der richtigen Kinderrettungsweste

Welche Rettungsweste ist für mein Kind die richtige? Worauf muss ich bei Kinderrettungswesten achten? Sind Kinderfeststoffwesten nicht ausreichend? Immerhin sind diese quasi wartungsfrei, können fast nicht kaputt gespielt werden und sind zudem günstiger in der Anschaffung.

Bei der Auswahl der richtigen Rettungsweste für Ihr Kind sollten Sie zunächst einige Grundsätze zum Verhalten von Kindern im Wasser sowie deren Anatomie wissen, auf die wir hinweisen wollen:

SECUMAR Mini

Verhalten im Wasser

Die erste Herausforderung liegt darin begründet, dass sich Kinder niemals gleichartig im Wasser verhalten. Wenn Kinder beispielsweise Wasser nicht gewöhnt sind, können sie im Wasser verkrampfen und theoretisch sogar mit Rettungsweste auf dem Bauch liegen bleiben. Leider ist das Verhalten allerdings nicht ausschließlich von der Gewohnheit zum Wasser abhängig. Je kleiner das Kind, desto mehr kommt eine Art Krabbel-Trieb zum Tragen, weil die Kinder sehen wollen, wo sie sind. Daher drehen sie sich auf den Bauch. Faktisch arbeiten die Kinder so gegen den Auftrieb der Rettungsweste an, auch wenn sie dies natürlich nicht bewusst tun. Wären die Kinder bewusstlos, drehten sie sich auf den Rücken. Dieses Szenario kann jedoch nur im Labor rekonstruiert werden, und zwar mit Dummies [1]. Wasserversuche mit Kindern sind fast nicht rekonstruierbar.

 

Anatomie von Kleinkindern

Bei Kleinkindern kommt eine schwimmphysikalisch ungünstige Anatomie hinzu. Kleinkinder haben nämlich einerseits einen überproportional großen Kopf, wodurch sich der Körperschwerpunkt, auch im Sinne des Auftriebs, nach oben verschiebt. Dies ist für Rettungswesten von Nachteil, da die Drehleistung dadurch negativ beeinträchtigt wird. Schließlich soll ja der höchste Punkt, nämlich der Kopf mit den Atemorganen, oberhalb der Wasseroberfläche verbleiben.

Andererseits haben Kleinkinder überdurchschnittlich viel Körperfett und „leichte Knochen“ [2], wodurch sie teilweise sogar Auftrieb in den Armen und Beinen besitzen. Auch dies ist für die Drehleistung von Rettungswesten von Nachteil, da die Westen einen umso größeren Hebel erzeugen müssen, um das Kind in die Rückenlage zu drehen.

Zu guter Letzt tragen Kleinkinder meist auch noch Windeln, welche ebenfalls Auftrieb an der falschen Stelle erzeugen und dem Drehen der Rettungsweste entgegenwirken.

 

Aufblasbar contra Feststoff

All dem lässt sich letztlich nur vorbeugen, indem der Auftrieb besser, nämlich um den Hals, verteilt wird. Dies ist jedoch nur mit aufblasbaren Rettungswesten möglich. Und diese sind erst für Kinder ab ca. 2 Jahren z. B. in Form unserer Mini erhältlich.

Bei Feststoffwesten für Kleinkinder gilt grundsätzlich: Die Rettungswesten funktionieren nur bedingt. Wichtig ist, dass die Kinder nicht untergehen und sichtbar an der Wasseroberfläche bleiben. Eine Bergung muss schnellstmöglich erfolgen. In jedem Fall sind Kleinkinder, die eine Feststoffweste tragen, sicherer als ohne Feststoffweste.

Zu guter Letzt bleibt das Argument der besseren Robustheit von Feststoffwesten. Viele Eltern sehen hier für ihre Kinder das entscheidende Argument. Dem können wir entgegenhalten, dass unsere aufblasbare Rettungsweste für Kleinkinder SECUMAR Mini einen besonders robusten Schwimmkörper mit DUO PROTECT-Technologie besitzt, der sogar selbstheilende Kräfte besitzt. Wartungsfrei wird die Mini dadurch leider nicht, da auch die Aufblasvorrichtung und die Ventile überprüft werden müssen, welche ebenfalls einer gebrauchsunabhängigen Alterung unterliegen.

Die aufblasbaren Rettungswesten sind den Feststoffwesten im Wasser somit massiv in der Leistung überlegen. Dem stehen auch höhere Anschaffungs- und Unterhaltskosten gegenüber. Zudem aktivieren sie stets bei einem Sturz ins Wasser und blasen auf. Zum Baden, am Strand oder im Schlauchboot sind sie daher möglicherweise nur die zweite Wahl. Auf See sollten Kinder jedoch stets eine aufblasbare Rettungsweste tragen. Alleine schon, weil alle aufblasbaren SECUMAR-Kinderrettungswesten einen integrierten Harness besitzen, mit dem Kinder an einem Anschlagpunkt, z. B. im Cockpit, angeleint werden können. Dem Überbordgehen kann man somit präventiv entgegenwirken.

 

Fazit

Egal, für welche Art von Kinderrettungsweste sich Eltern entscheiden – Kompromisse zwischen Leistungsfähigkeit und Praktikabilität müssen eingegangen werden, es sei denn, man entscheidet sich zum Kauf beider Varianten.

Natürlich versteht es sich von selbst, dass sich Eltern immer verantwortungsbewusst in der Nähe ihrer Kinder aufhalten.

 


 

[1] Auch wenn unsere Mitarbeiter ihre Kinder gerne für Wasserversuche zur Verfügung stellen, so testen wir natürlich nicht mit bewusstlosen Kindern! Hier kommt unser Dummy B.A.M.B.I. zum Einsatz.

[2] Kleinkinder haben im Vergleich zu Erwachsenen einen deutlich höheren Knorpelanteil in den Knochen. Dies liegt darin begründet, dass Knochen während der gesamten Wachstumsphase sogenannte Wachstumszonen (Epiphysenfugen) besitzen. Dadurch sind die Kinderknochen in jungen Jahren weniger verdichtet, was zu einer höheren Flexibilität führt. Die geringere Dichte hat allerdings auch zur Folge, dass Kinderknochen weniger Abtrieb im Wasser besitzen als die Knochen von Erwachsenen.

 

 

Miktionssynkope: Wie hoch ist das Risiko, beim Wasserlassen über Bord zu gehen?

Die wenigsten Personen fallen in der Sportschifffahrt über Bord, wenn Starkwind oder Sturm vorherrschen. Tatsächlich fallen die meisten Personen während der Hafenmanöver oder beim Wasserlassen über Bord. Die Vorfälle im Hafen tauchen in kaum einer Statistik auf, da sie selten mit dem Ertrinken enden. Wie hoch ist nun aber das Risiko, beim „Pinkeln“ über Bord zu fallen?

Ein Blick in die Statistiken der BSU zeigt, dass fast nur Männer über Bord gehen. Das mag daran liegen, dass mehr Männer zur See fahren als Frauen. Solch ein Genderdenken soll an dieser Stelle jedoch nicht forciert werden. Viel mehr liegt es wohl daran, dass Männer anatomisch eher dazu in der Lage sind, das Wasserlassen stehend zu verrichten. Kommt nun noch das eine oder andere Kaltgetränk z. B. beim Feierabendsegeln hinzu, nimmt auch die Häufigkeit des Wasserlassens und damit die Wahrscheinlichkeit zu, dabei über Bord zu gehen.

Warum fallen Männer beim Wasserlassen über Bord?

Einerseits kann es sein, dass das Wasserlassen nicht in jedem Fall „freihändig“ möglich ist. Dadurch bleiben weniger Möglichkeiten des Festhaltens. Darüber hinaus wird der Vorgang optimalerweise auf der Leeseite verrichtet. Kommt nun im falschen Moment eine überraschende Welle, so kann der betroffene Akteur das Gleichgewicht verlieren und sich spontan zu den Außenbord-Kameraden gesellen.

Ursache Miktionssynkope

Andererseits kommt noch ein medizinisches Phänomen mit Namen „Miktionssynkope“ hinzu. Als Miktionssynkope wird eine während des Wasserlassens akut auftretende Bewusstlosigkeit bezeichnet, die einige Sekunden bis maximal eine Minute dauern kann. Der Begriff Miktion stammt vom lateinischen Wort mingere ab und bedeutet „harnen“ bzw. „pinklen“. Synkope stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Zusammenstoßen“ oder „Ausstoßen“. Die Bewusstlosigkeit resultiert aus einer kurzzeitigen Kreislaufbeeinträchtigung durch den Reiz der Bauchpresse während des Wasserlassens (der Miktion). Alkoholkonsum erhöht zudem das Risiko des Auftretens von Miktionssynkopen.

Ist der kurzzeitig bewusstlos Gewordene ins Wasser gefallen, kann Wasser in seine Lungen gelangen. Insbesondere Salzwasser ist dabei gefährlich, da die menschliche Lunge weniger Salz- als Süßwasser vertragen kann.

Fazit

Wir haben versucht, dem Thema mit ein wenig Humor zu begegnen. Dennoch handelt es sich hierbei um eine ernstzunehmende, reelle Gefahr, mit der nicht zu spaßen ist. Tatsächlich lassen sich einige Todesfälle auf See auf Miktionssynkopen zurückführen. Aufgrund der Diskretion und Verschwiegenheit der Überlebenden ist die Dunkelziffer vermutlich noch höher.

Also, liebe Männer, das Pinkeln lieber auf dem Bord-WC oder gesichert mit einer Pütz verrichten. Andernfalls in jedem Falle eine Rettungsweste tragen, nicht nur während der Miktion.

 

Nachweise

 

 

Warum haben Sie blaue und dunkle Westen, die sieht man doch so schlecht im Wasser?

Wir haben auch Westen mit roter, silberner, grauer und auch Regenbogenfarben. Wichtig ist, dass die Rettungsweste im aufgeblasenen Zustand in der internationalen Signalfarbe orange oder gelb ist. Dies ist bei allen SECUMAR Westen der Fall.

Ich bin Segler und wiege 90 Kg, welche Weste brauche ich?

Ihr Gewicht interessiert uns nur am Rande. Wichtig ist die Bekleidung, die Sie tragen. Wir empfehlen heute in den meisten Fällen Westen mit 275 Newton.

Dies aus folgenden Erwägungen:
Eine Rettungsweste hat in der Regel eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Heute weiß man aber noch nicht, welche Bekleidungsstücke man sich in den nächsten Jahren zulegt und in welches kalte Fahrgebiet man sich in 8 Jahren wagt. Da aber das Gewicht einer 275N Weste unerheblich höher ist als das einer 150N Weste, und der Preisunterschied ebenfalls unbedeutend ist, empfehlen wir heute schon den Standard von morgen.

Meine Weste habe ich nie gebraucht, warum sollte ich sie warten lassen?

Wartung ist enorm wichtig. Durch diese Wartung und Pflege wird die Lebensdauer verlängert und die Sicherheit des Produktes erhöht. Es gibt in der Automatik Dichtungen, die erneuert werden müssen. Auch diese altern. Die Auslösekräfte müssen überprüft werden. Die Patronen werden auf Haarrisse hin getestet. Der Schwimmkörper wird auf Dichtigkeit und Beschädigungen überprüft. Die Nähte werden einer Sichtprüfung unterzogen.

Wie lange ist die Lebenserwartung einer Weste?

Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 10 Jahre. Danach werden Rettungswesten von uns nur noch im jährlichen Turnus gewartet. Ab 15 Jahren wird keine Wartung mehr ausgeführt.

Meine Rettungsweste ist nie gebraucht worden und noch wie neu. Kann ich sie jetzt nach 15 Jahren ohne Bedenken einsetzen ?

Wenn Sie eine derart alte Weste verwenden, müssen Sie immer rechnen, dass der Auslösemechanismus nicht mehr funktioniert oder der Schwimmkörper wegen ÜBERALTERUNG platzt. Aus Sicherheitsgründen müssen wir eine solche Anwendung grundsätzlich ablehnen. Auch eine Wartung würden wir nach all diesen Jahren ablehnen müssen.

Kann die Weste bei Regen und Spritzwasser ungewollt von selbst auslösen?

Nein. Sie kann aber ungewollt auslösen, wenn die Weste über eine längere Periode hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist. Dann kann es schon einmal passieren, dass die Weste an einem schönen Sommertag auslöst. Abhilfe: nach einem starken Regen oder nach dem Törn die Tablette erneuern. Trocknen Sie die Westen zudem nicht in der prallen Sonne oder im geheizten Salon. Stattdessen hängen oder legen Sie die nassen Westen zum Trocknen unter die Persenning.

Welche Patrone brauche ich für eine SECUMATIC 3001 S?

Je nach Rettungsweste, Schwimmkörpertyp und -größe wird eine besondere Patronengröße benötigt. Auf dem Schwimmkörper der SECUMAR Rettungsweste bzw. an der Stelle, wo die Patrone eingeschraubt wird, ist immer das notwendige Gewicht CO₂ in Gramm (16g, 20g, 22g, 32g, 43g, 56g, etc.) angegeben. Wenn Sie uns diese Angabe nennen, wissen wir Bescheid.

Wie muss ich meine Weste lagern?

Mehrere Möglichkeiten:

Auf dem Törn: Einsatzbereit oder besser immer am Mann/Frau. Viele Unfälle passieren beim Pinkeln.

Nach dem Törn: Trocken, dunkel und nicht zu warm und kalt. Ist die Weste richtig nass geworden, empfiehlt es sich, sie möglichst zum Trocknen im Cockpit unter der Persenning aufzuhängen. Dadurch kann vor allem die Automatikpille ordentlich trocknen.

Kann ich für eine SECUMATIC 3001 S jede Patrone verwenden?

Nein, dies ist nicht möglich. Nur SECUMAR Patronen sind mit sehr engen Fülltoleranzen für SECUMAR Westen geeignet. Mit anderen Fabrikaten riskieren Sie eine Unter- bzw. Überfüllung des Schwimmkörpers. Zudem ist auch das Patronen-Gewinde nicht standardisiert. Wenn Sie eine Patrone mit falschem Gewinde in die Aufblasvorrichtung einschrauben, riskieren Sie eine Undichtigkeit, da das Gas, dann u. U. durch das Schraubgewinde entweichen kann. Zudem haben wir die Patronen hinsichtlich der Gewindegänge auf unsere Aufblasvorrichtungen abgestimmt. Hiermit wird ebenfalls die Festigkeit der Patrone im Gewinde sowie die Dichtigkeit des Gesamtsystems beeinflusst.

Funktioniert der Notfunksender RT-B77 bei SCOUT Rettungswesten noch, da doch zum 01.02.2009 der geostationäre Satellitenscan der Notfrequenz 121,50 MHz und 243MHz des COSPAS/SARSAT Systems eingestellt wurde?

COSPAS-SARSAT ist keine Rettungsorganisation mit Möglichkeiten, Menschen in Not zu helfen. Die Aufgabe von COSPAS-SARSAT ist die Registrierung von Unfällen, den Ort des Unfalls zu lokalisieren und Helfer dort hin zu senden.

Diese Aufgabe hat COSPAS-SARSAT in der Vergangenheit auf den internationalen Notfrequenzen 121,500 und 243,000 MHz wahrgenommen. Seit dem Jahr 2009 wurde dieser Service eingestellt und COSPAS-SARSAT überwacht nur noch die für COSPAS-SARSAT reservierten Frequenzen 406,025 …406,076 MHz. Auch in der Technik hat sich einiges geändert.

So werden auf den „406 MHz-Frequenzen“ keine Dauersignale mehr gesendet sondern sehr kurze Datenimpulse (300 msek) im 1-Minuten-Takt (genauer ca. 52 Sekunden). Für Homing- (Zielfahrt-) Anwendungen ist dieses Signal somit völlig ungeeignet.

Bei einem Absturz eines Flugzeuges oder bei einem Schiffsunglück auf See ist es nötig, Helfer von „außen“ an die Unfallstelle heranzuführen. Und genau dies ist die Aufgabe von COSPAS-SARSAT.

Bei unserer Rettungsweste SCOUT mit Notsender RT-B77 handelt es sich um ein MOB (Man Over Board) System. Mann-über-Bord-Unfälle beginnen an dem Punkt, an dem die Möglichkeiten von COSPAS-SARSAT enden! Bei MOB-Unfällen sind die Helfer bereits am Unfallort, weil es sich um die eigene Schiffscrew handelt. Daher ist besonders wichtig, dass die Crew alarmiert wird und der Kontakt zum Opfer nicht abreist. Deshalb wird der Notsender RT-B77 automatisch mit dem Aufblasen der Scout Rettungsweste aktiviert und sendet ein kontinuierliches Notsignal aus. Der an Bord installierte MOB-Peiler RT-202 empfängt das Notsignal, alarmiert die Crew und zeigt die Richtung zum Opfer. Die Crew führt die notwendigen Manöver aus und beginnt die Zielfahrt zur Person im Wasser. Innerhalb kürzester Zeit kann die Person gefunden und geborgen werden.

COSPAS-SARSAT kann mit seiner 406-MHZ-Technik nichts zur Bergung eines MOB Opfers beitragen und ist auch nicht dafür vorgesehen, da:

  1. … das COSPAS-SARSAT-System keine Möglichkeit hat, die Schiffscrew zu alarmieren.
  2. … das 406 Signal für Homing völlig ungeeignet ist und so keine Zielfahrt zum Opfer durchgeführt werden kann.
  3. … die Positionsbestimmung (ohne GPS) viel zu ungenau ist, nicht aktualisiert wird und der Schiffscrew nicht zur Verfügung steht.
  4. … die Positionsbestimmung auch mit GPS zu ungenau ist und nicht aktualisiert wird (GPS Daten dürfen bisher nur im 20-Minutenrhythmus aktualisiert werden!).

 

Warum hat die Weste nur einen D-Ring?

Manchmal ist weniger mehr. Ein D-Ring bietet zusätzliche Sicherheit, weil man immer dann gesichert ist, wenn man sich in diesen Ring einpickt. Bei 2-D-Ring Systemen besteht die Gefahr, dass man sich im Eifer des Gefechtes nur in einem D-Ring einhakt und das System dann funktionslos ist, weil es die Gesamtfestigkeit nicht aufbringt. Bei SECUMAR ist der D-Ring und der zentrale Clickbeschlag (Frontverschluss) als Einheit zu sehen, das die notwendigen Festigkeiten aufnimmt.

Der SECUMAR-Clickbeschlag 50 mm kann die komplette Kraft aufnehmen und ist somit Teil des nach DIN EN ISO 12401 zertifizierten integrierten Harness-Systems.

Die DIN EN ISO 12401 ist die gültige Norm für Sicherheitsgurte und Sicherheitsleinen (Kleine Wasserfahrzeuge). In Rettungswesten integrierte Harness-Systeme werden separat nach dieser Norm zugelassen. Eine entscheidende Prüfung darin besteht aus einem dynamischen Fallversuch, bei dem der Harness einem 100kg schweren Prüfgewicht (Torso) angelegt wird und in einem bestimmten Winkel aus 2 m Höhe in eine Sicherheitsleine fallengelassen wird. Dabei wirken auf das gesamte Harness-System ca. 1.000 kN (Kilonewton) oder etwa 1 Tonne Gewicht. Ob der menschliche Körper eine solche Last aushält, steht dabei auf einem anderen Blatt. Das System ist zumindest dafür ausgelegt – und das ist richtig so.

Wenn der zentrale Beschlag (Frontverschluss) diese Last nicht aushält, werden zwei D-Ringe benötigt, um ihn gewissermaßen zu überbrücken. Sie bieten in keinem Fall mehr Sicherheit.

Somit ist manchmal weniger mehr.